- Zeitplan erstellen
In der Schule ist Pünktlichkeit gefragt. Morgendliche Hektik sollte aber tunlichst vermieden werden, denn die Nervosität ist ansteckend. Darum: Aufstehen allerspätestens eine Stunde vor Unterrichtsbeginn (bei längerem Schulweg entsprechend früher). Grundsätzlich hilft es Kindern sehr, genau zu wissen, wie der Tag abläuft, denn das bringt Ruhe und Sicherheit vor allem in die aufregenden ersten Schultage.
In der Schule muss man viel lernen. Manchmal gibt es auch schlechte Noten, Streit mit Freunden – diese Erkenntnisse sollten Eltern beim Schulstart lieber für sich behalten. Denn die Kinder müssen Lust auf Schule kriegen. Motivieren Sie sie: Sie werden coole Freunde finden, tolle Bücher lesen und ganz viel Neues lernen.
Aufstehen, waschen, anziehen, frühstücken vor der Schule. Hausaufgaben machen, spielen, Abendessen und schlafen gehen nach der Schule – der neue Alltag des Kindes verändert den Rhythmus der ganzen Familie. Das Einspielen auf diesen ist enorm wichtig: Je eher das funktioniert, desto eher findet das Kind die Orientierung und schlussendlich seine innere Ruhe. Wichtig ist es rüberzubringen, dass das Kind im Thema
„Schule“ nicht alleine steckt – sondern dass sich die ganze Familie interessiert und in dieser Sache mit fiebert.
Zehn bis zwölf Stunden Schlaf pro Nacht brauchen Schulkinder – vor allem zu Schulbeginn. Damit das frühe Aufstehen nicht allzu schwerfällt, kann ein schöner Wecker als Geschenk helfen.
- Vorbereitung ist alles
Eltern sollten gerade in den ersten Wochen ihren Schützlingen beim Packen der Schultasche unterstützend zur Hand gehen. Was für den nächsten Tag wirklich unentbehrlich ist und welche Teile bloß zu einer unnötigen Schlepperei führen würden, sollte anfangs immer gemeinsam mit dem Kind geprüft werden. So kommt Ruhe und Ordnung ins System und Gelassenheit in den Schultag. Sorgen abfedern
Schuleintritt bedeutet Vorfreude – aber auch Ängste können vorkommen. Eltern sollten daher keinen Leistungsdruck auf die Kinder ausüben, viel mit ihnen über den neuen Lebensabschnitt sprechen (etwa Geschichten aus der eigenen Schulzeit erzählen) und auf alle Fragen eingehen.
Spätestens bei der Einschulung sollten Kinder einen eigenen Arbeitsplatz mit ausreichender Beleuchtung und einem ergonomischen Stuhl bekommen. Hier können sie nicht nur in aller Ruhe ihre Hausübungen machen, sondern auch lesen, zeichnen, basteln und einen Rückzugsort für ihre Kreativität schaffen. Ganz nebenbei kann man am Beispiel Schreibtisch gut das Aufräumen üben.
Die Eltern sollten vor Schulbeginn eine detaillierte Einkaufsliste von der Klassenlehrerin erhalten haben. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Einkaufsbummel mit dem Kind? So kann es sich selbst aussuchen, mit welchen Arbeitsutensilien es die nächsten Jahre arbeiten wird.
- Disziplin
Die Schule bringt für Kinder nicht nur viele neue Bekanntschaften, sie bringt auch viele neue Regeln und neue Ansprechpersonen im Alltag mit sich, an die sich die Kleinen erst gewöhnen müssen. Nun gilt es für die Kinder zu lernen, dass es auch Tätigkeiten gibt, die nicht so viel Spaß machen, die aber trotzdem zu erledigen sind. Es kann nicht oft genug wiederholt werden: feste, sinnvolle Regeln helfen, bestimmte Vorgaben zu akzeptieren.
- Pausen? Pausen!
Zwischen Schule und Hausaufgaben sollte nicht nur ein hastiges Mittagessen angesetzt sein, sondern auch etwas Zeit für Erholung fix eingeplant sein. Kinder brauchen Zeit um die Geschehnisse in der Schule zu verarbeiten und sich von den körperlichen Anstrengungen zu erholen. Nur so klappt es dann auch mit der nötigen Konzentration für die Hausaufgaben. Nach den Hausaufgaben und am Wochenende sollte Ihr Kind dann viel Freizeit zum Abschalten haben.
- Aufmerksamkeit schenken
Mütter und Väter sind gleichermaßen gefordert dem Kind im neuen Lebensabschnitt zur Seite zu stehen. Die Schule bringt so viele neue Eindrücke und Erlebnisse, dass es enorm wichtig ist, dass die Kleinen ihren Eltern auch davon erzählen können. Darum: nehmen sie sich ausreichend Zeit zum Zuhören, interessieren Sie sich für die neuen Erfahrungen, die Ihr Kind macht und fragen Sie nach, was es in der Schule erlebt. Sie können Ihrem Kind nicht alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, aber so können sie ihm verständnisvoll zur Seite stehen.
Die erste Aufregung ist überstanden, die ersten Hände sind geschüttelt, endlich hat man den ersten Schultag überstanden – jetzt gehört der Beginn dieser neuen Ära gefeiert. Machen Sie den ersten Schultag Ihres Kindes zu einem schönen Erlebnis: Gehen Sie hinterher ein Eis essen oder machen Sie einen Ausflug. So einen Tag erlebt man schließlich nur ein Mal im Leben – das darf lange in Erinnerung bleiben.
- Schlafrhythmus einhalten
Ausreichend ungestörter Schlaf ist nicht nur für Erwachsene wichtig, gerade Schulkinder sollten regelmäßig acht bis zehn Stunden Schlaf (je nach Typ und Alter) bekommen. Die Einhaltung des Schlafrhythmus ist dabei sehr wichtig, die Kinder sollten daher möglichst immer zur gleichen Zeit zu Bett gehen. Ausnahmen sollten mit Bedacht gewählt werden und in den ersten Wochen nach Schulbeginn gänzlich unterlassen werden.
- Arbeitsplatz optimieren
Was für uns Erwachsene gilt, gilt auch für Kinder. Ein eigener Arbeitsplatz, idealerweise mit ergonomischer, kindgerechter Ausstattung muss sein. Der Arbeitsplatz sollte hell sein, Tisch und Sessel zur Körpergröße passen. Die sonstige Ausgestaltung des Schreibtisches überlassen sie aber ruhig ihrem Sprössling, schließlich soll sie oder er sich in dieser Umgebung auch wohlfühlen.
8.Jausenbox einführen
Auch wenn die Zimtschnecke vom Bäcker zum schnellen Kauf verleitet: Die Kinder werden es Ihnen danken, wenn es eine gesunde und mit Herz gemachte Jause von daheim gibt. Klein geschnittenes Obst oder Gemüse sollten nie fehlen, dazu am besten belegte Vollkornbrote oder -weckerln. Wichtig ist, dass es den Kindern schmeckt. Tut’s das nicht, schmeißen sie es weg, oder nehmen es wieder mit heim – und bleiben in der Schule hungrig. In den ersten Schulwochen wird das Gehirn des Kindes besonders gefordert – die Jause sollte dementsprechend größer ausfallen. Und – eine schöne Jausenbox erinnert ans Zuhause.
Wer dem Kind Eistee, Soft- oder Energydrinks mitgibt, riskiert bei den Kindern wegen des vielen Zuckers Aufmerksamkeitsstörungen, Karies oder Übergewicht. Verdünnte und ungesüßte Säfte, Wasser oder Tee eignen sich viel besser
- Konzentration fördern
Kinder sind von Natur aus neugierig und für alles Neue aufgeschlossen. Lesen, schreiben und rechnen zu lernen, erfüllt sie mit Stolz. Hinderlich ist die vergleichsweise geringe Aufmerksamkeitsspanne in diesem Alter – Kinder zwischen 5 und 7 Jahren sollten sich bis zu 15 Minuten lang voll konzentrieren können. Von Anfang an gilt es daher, das Interesse am Lernen zu erhalten. Dafür sind Lob und Anerkennung selbst für die kleinsten Fortschritte wichtig. Spiele wie Mikado oder Halma können helfen, die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit zu fördern.
- Leistung: keine unangemessene Erwartungshaltung
Bedenken sie: die Leistung der Kinder wird in der Schule zum ersten Mal bewertet und gemessen. Das ist nicht nur neu für die Kinder, auch Eltern sollten dabei Gelassenheit üben ohne dabei nachlässig zu sein. Das Kind muss seine Rolle erst finden und lernen mit den neuen Anforderungen umzugehen, unterstützen sie es dabei. Lassen Sie Ihr Kind zu jeder Zeit spüren, dass Sie es lieben, auch wenn die Leistung einmal nicht den Erwartungen – jenen des Kindes, oder den eigenen – entspricht.
Vergessen sie nicht: schlechte Noten nagen am Selbstvertrauen des Kindes. Vorwürfe können den Effekt noch verstärken, gefragt ist sinnvolle Unterstützung. Versuchen sie die Ursachen für Lern- oder Aufmerksamkeitsschwierigkeiten zu erforschen. Oft liegt es an so trivialen Dingen wie etwa unerkannter Sehschwäche, wenn Kinder im Unterricht nicht mitkommen. Auch Legasthenie wird häufig spät erkannt, bei Problemen daher auf jeden Fall frühzeitig den Kontakt zum Lehrer oder der Lehrerin suchen und um Rat fragen.
- Vorbild sein
Eigentlich der wichtigste Punkt überhaupt. Kinder ahmen das Verhalten von Geburt an nach, sie lernen in den ersten sieben Lebensjahren fast ausschließlich durch Nachahmung. So wie Eltern leben, sich verhalten und reagieren, bieten sie ihren Kindern automatisch eine Orientierungsebene. Was die Eltern vorleben, wird von Kindern zwangsläufig als richtungsweisend erlebt.
„Erziehung sei Vorbild und Liebe“ lautet ein alter Spruch, dabei heißt Vorbild sein nicht, dass Sie bewusst Verhaltensweisen zeigen, die Ihr Kind beeinflussen sollen. Erziehung ist auch keine Anwendung von pädagogischen Techniken, Erziehung ist vielmehr Haltung – der eigenen Person und dem Heranwachsenden gegenüber. So erfährt ihr Kind automatisch wie wichtig ihnen bestimmte Verhaltensweisen, wie beispielsweise Freundlichkeit, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit oder respektvoller Umgang sind.
12.Umgang mit Handy definieren
Dieses Thema ist ein umstrittenes – grundsätzlich gibt es kein generelles Handyverbot an heimischen Schulen. Die Schüler dürfen es mitbringen, je nach Schulordnung wird allerdings unterschieden, wann es eingeschaltet sein darf. Im Unterricht darf jedenfalls weder telefoniert, gesurft, noch getextet werden.
13 .Kontakte knüpfen
Die neue Umgebung und die vielen neuen Mitschüler könnten für das Kind mitunter einschüchternd wirken. Hier kann elterliche Initiative helfen: Laden Sie die neuen Mitschüler (und vielleicht auch deren Eltern?) zur nächsten Geburtstagsparty ein. Bleiben Sie auch in der Schule am Ball und besuchen Sie unbedingt regelmäßig die Elternabende.
- Schulweg-Check
Eltern, die mit ihren Kindern öffentlich in die Schule fahren, sollten ihnen von Beginn an den Weg erklären: Betonen, welche Öffis man nimmt, wie viele Stationen man fährt, bei welcher Kreuzung man besonders Acht geben muss. Schließlich fahren die Kinder später einmal allein zur Schule.
- An einem Strang ziehen
Kinder müssen sich in der Schule einem neuen System mit neuen Regeln anpassen. Eltern sollten den Pädagogen daher vertrauen, ihnen Rückendeckung geben und mit der Schule an einem Strang ziehen. Sollten tatsächlich Fragen oder Differenzen zu Unterrichtsmethoden auftauchen, kann man sie beim Lehrergespräch deponieren – und nicht zu Hause vor dem Kind infrage stellen.
- Freiraum lassen
Soll ich meinem Kind bei den Hausaufgaben helfen? Eine Frage, die wohl die meisten Eltern beschäftigt. Die deutsche Studie „Eltern-Lehrer-Schulerfolg“ sagt: nein. Den meisten Eltern würden einfach die richtigen didaktischen Methoden dafür fehlen. Sie würden selbst nervös werden und schließlich irgendwann Druck ausüben. Das selbstständige Organisieren und Lernen der Kinder ist zwar ein langsamer, aber äußerst wichtiger Prozess für ihre Entwicklung.
- Akzeptanz der neuen Bezugsperson
„Aber die Frau Lehrerin hat gesagt, …“Das werden Eltern ab jetzt öfter zu hören bekommen – es gibt im Leben des Kindes jetzt eine neue Bezugsperson. Das ist der Lauf der Dinge – akzeptieren Sie’s.(Quelle: gesund.at/Kurier)
Schönen Schulanfang wünscht Ihre Elternwerkstatt
Liebe Elternwerkstatt!
Danke für die wertvollen Tipps! Ich bin grad mitten indem Vorbereitungen für den ersten Schultag meiner Tochter. Bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird. Auch der kleine Bruder spürt dass sich etwas verändern wird – da ist dann wohl zuhören bei beiden Kindern angesagt…
LG, Kathi