Seit einigen Jahren haben wir ein Patenkind in Tansania. Bisher haben wir mehr gehofft als gewusst, dass unser Geld wirklich dem kleinen Nickson zu Gute kommt und nicht in den Weiten einer Organisation versickert. Nun hat es sich so ergeben, dass unser Ältester als Volunteer nach Tansania gegangen ist und ich ihn und natürlich auch das Projekt besuchen konnte.

Tansania ist ein wunderschönes Land mit wunderbaren Menschen….Vor acht Jahren hat Christine Wallner ihr Projekt „Africa Amini Alama“ gegründet und nun werden hier eine Krankenstation, ein Waisenhaus, drei Schulen (eine vierte ist gerade in Bau), Urlaubsunterkünfte, eine Näherei und Lehrwerkstätten für Jugendliche betrieben. Das ganze liegt in Momella und Umgebung, auf einem Hochplateau mit Blick auf den Kilimanjaro.

Im „Healing Center“ herrscht jeden Wochentag reges Treiben. Die Menschen werden mit dem Patientenbus aus ihren Dörfern abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Die Behandlung passiert vorwiegend auf Basis der Naturheilmethoden aus der Region, mit denen sich Christines Tochter Cornelia, die auch Ärztin ist und mit ihren beiden Kindern hier lebt, in den letzten Jahren intensiv beschäftigt hat. Man möchte die Menschen mit eigenen Ressourcen behandeln und nicht mit teuren Medikamenten, die für viele nicht leistbar wären. Irgendwie signalisiert das auch, dass man die Menschen und ihre Erfahrungen mit Heilpflanzen aus der Natur respektiert, ihre Methoden erlernt und optimiert und nicht unsere Medizin aufdrängt. Wie der Andrang auf die Krankenstation und das Healing Center zeigt, ist das genau der richtige Weg. Schwerere Fälle werden im Krankenhaus behandelt und auch operiert.

Ich hatte während meiner Reise die Möglichkeit, Land und Leute fernab der Touristenpfade kennenzulernen. So war ich einmal in einer öffentlichen Schule und diese Erfahrung war alles andere als positiv. Die Gebäude diese Schule sind unfertig, die Kinder ohne Lehrer in den Klassen. Sie werden so gut wie nicht unterrichtet, denn sogar die ältesten unter ihnen können kein Wort Englisch. Hier ist es auch üblich, dass Lehrer die Kinder schlagen. Es gibt offenbar kein Interesse dafür, Kindern wirklich etwas beizubringen, es wird nur Zeit abgesessen.

Ganz anders war da der Besuch in der Maasai Vision, einer der vom Projekt betriebenen Schulen im Maasailand. Man kommt hier in einen liebevoll angelegten Außenbereich, gepflegte Schulgebäude und man trifft auf fröhliche Kinder und motivierte Lehrer. Hier lernen schon die Kleinsten in der Baby Class die ersten englischen Wörter, mit den Schülern der Klasse der 8-10 jährigen können wir uns schon recht gut unterhalten. Alle Kinder erhalten zwei warmen Mahlzeiten täglich und Schläge sind hier ein absolutes Tabu.

Hier treffe ich zum ersten Mal unser Patenkind Nickson. Er ist ca. 8 Jahre alt, und sehr schüchtern. Ich lasse es daher darauf beruhen, ihn hier gesehen zu haben und nun zu wissen, dass unsere Spende wirklich gut angelegt ist.

Das macht mich sehr glücklich und mir wird wieder bewusst, dass wir mit 30€ monatlich etwas sehr, sehr sinnvolles anstellen können. So erkläre ich das zuhause auch wieder unseren jüngeren Kindern. Für sie bedeutet das den gelegentlichen Verzicht auf einen Kinobesuch oder ein paar Süßigkeiten, denn damit hat man diesen Betrag schnell mal ausgegeben….

Für ein Kind in Tansania kann es jedoch die Chance auf gute Bildung und so auf ein eigenständiges Leben sein!

Ihre Maria Koblicha-Rathausky

Ihre Elternwerkstatt

Infos unter: http://africaaminialama.com/

 

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